Ausstellung "Leben mit der Bibel in 4 Jahrhunderten"
Jahrtausende ...
Jahrtausende schon leben die Menschen mit der Bibel. Die meisten ihrer Leser sahen und sehen in ihr das Wort Gottes. Heute wissen wir, dass dieses geglaubte göttliche Wort in langen ZeitrĂ€umen und von vielen inspirierten menschlichen Autoren verfasst ist. Bevor es ĂŒberhaupt aufgeschrieben wurde, erzĂ€hlte man es möglichst wortgetreu weiter. Was wir heute lesen, hat viele Stufen menschlicher Weitergabe durchlaufen: ErzĂ€hlen und WiedererzĂ€hlen, Auswendiglernen und Erinnern, Deuten und Kritisieren, Redigieren und ĂŒbersetzen.
Zum Ende des 4. Jahrhunderts
Zum Ende des 4. Jahrhunderts ĂŒbersetzte der hl. Hieronymus im pĂ€pstlichen Auftrag die Bibel in die damalige Volkssprache Latein. Diese sogenannte âVulgataâ war dann bis ins 15. Jahrhundert die verbindliche Fassung biblischer Texte. Um befĂŒrchtete VerfĂ€lschungen zu vermeiden, verbot die Kirche damals weitere Ăbersetzungen. Doch das BedĂŒrfnis, die biblischen Texte in der eigenen Muttersprache zu lesen, setzte sich nach Erfindung des Buchdruckes immer mehr durch. So erschienen noch vor der genialen BibelĂŒbersetzung von Martin Luther allein 18 deutschsprachige Bibelausgaben.
Mit Beginn der konfessionellen Epoche spitzte sich der Streit um die rechte Ăbersetzung der Heiligen Schrift erneut zu. Wortwörtlich - oder mehr dem Sinne nach; dazwischen lief zeitweise ein tiefer Graben, der auch das katholische und das protestantische Lager voneinander trennte.
In der Zeit der AufklÀrung
In der Zeit der AufklÀrung und mit dem Aufbruch von Naturwissenschaft und Technik wurden alte Glaubensvorstellungen infrage gestellt. Andererseits entwickelte sich in den letzten beiden Jahrhunderten eine tiefgehende, am Bibelwort orientierte Spiritualitat.
Die Ausstellung âLeben mit der Bibel in vier Jahrhundertenâ zeigt anhand von kostbaren Bibelausgaben diesen Spannungsbogen. Dafur geben auch die fruhen Illustrationen biblischer Geschichten ein beredtes Zeugnis. Die Bilderbibeln der nachfolgenden Jahrhunderte und die dann einsetzende weite Verbreitung von Volksbibeln durch Bibelgesellschaften dokumentieren die nachhaltige Wirkungsgeschichte der Heiligen Schrift. Auch Kommentare und Bibelbetrachtungen aus der jungeren Vergangenheit machen deutlich, wie sehr christliche Wurzeln die westliche Zivilisation bis heute pragen.
Eine Ausstellung der Historischen Bibliothek St. Anna anlÀsslich des ReformationsjubilÀums 2017
Eine Ausstellung der Historischen Bibliothek St. Anna anlÀsslich des ReformationsjubilÀums 2017
Gezeigt werden ĂŒber 50 historische BĂ€nde aus dem Besitz der Propstei St. Anna zu Schwerin. Schirmherr der Ausstellung ist der Erzbischof von Hamburg, Dr. Stefan HeĂe. Die PrĂ€sentation wurde entworfen, vorbereitet und gestaltet vom Heinrich- Theissing-Institut Schwerin unter Mitwirkung von Dr. Ursula Bleyenberg (Wackersberg) und Detlef Ringer (Berlin).
Ausstellungsort: Schwerin, KlosterstraĂe 15
Zeitraum: November 2016 bis MĂ€rz 2018
E-Mail: info(at)hti-schwerin.de
Die Ausstellungseröffnung ist eine gemeinsame Veranstaltung von Thomas-Morus-Bildungswerk und Heinrich-Theissing-Institut Schwerin Anfragen an:
Tel: 03871-625111 E-Mail: kontakt(at)tmb-schwerin.de