Konzilstagebuch von Weihbischof Dr. Bernhard Schräder im neuen Band des Thomas-Morus-Bildungswerkes erschienen
Drei Schweriner beim Konzil
Das Konzils-Tagebuch des Schweriner Weihbischofs Dr. Bernhard Schräder hat es in sich: spannend, unterhaltsam und authentisch berichtet es über die größte Kirchenversammlung aller Zeiten. Amüsant zu lesen ist auch der Reisebericht über die Zugfahrt 1962 von Schwerin nach Rom. Schließlich war es die erste Italienreise des langjährigen Schweriner Pfarrers, der 1962 erstmals den eisernen Vorhang in Richtung Süden durchfuhr. Über alle vier Sitzungsperioden konnte er bis 1965 als Konzilsvater die Geschicke der Weltkirche mitbestimmen. Zwar hat er im Petersdom keine wortgewaltigen Reden gehalten, wie Bischofsbegleiter Friedrich Kindermann vermerkt. Aber mit unbestechlichem Blick und scharfer Feder hielt Schräder die Auseinandersetzungen in der Konzilsaula fest, die den Weg der Kirche in die Moderne ebneten. Unterhaltsam sind auch seine anschaulichen Schilderungen antiker und frühchristlicher Kulturlandschaft, die sich dem Kunst- und Geschichtskenner aus dem Norden an sitzungsfreien Tagen eröffnet. Sogar Konzilswitze hat er uns überliefert – und sie geben auch heute noch Anlass zum Schmunzeln.
Ebenso authentisch ist der Vortrag, den Weihbischof Heinrich Theissing 1964 in einer evangelischen Gemeinde Berlins über das Konzilsgeschehen hielt. Bischof Theissing ist ja vielen Mecklenburgern noch aus seiner späteren Schweriner Amtszeit bekannt. Von seinem Konzilsbericht gab es nur einen Tonbandmitschnitt, der erst vor kurzem aufgefunden wurde. Zusammen mit dem Tagebuch Schräders und den Berichten des Schweriner Kommissariatsrates Kindermann ist dieser Vortrag in Band 20 der Schriftenreihe des Thomas-Morus-Bildungswerkes abgedruckt.
Die 256-seitige, reich bebilderte Broschüre ist danach unter der ISBN 978-3-9810202-7-4 zum Schutzpreis von 8,- € im Buchhandel erhältlich.